„Ist Home Office etwas für Minderleister?“
Die Auswirkungen von Corona auf den Faktor Mensch im Unternehmen /
Zwei Handlungsleitlinien als Empfehlung für den anstehenden Change
Frankfurt, 11. Februar 2021. Die Stach‘s Gesellschaft für Unternehmensentwicklung ist davon überzeugt, dass ein besonderer Effekt der Corona-Krise die betrieblichen Zusammenarbeitsmodelle prägen wird:
Die gestiegene Transparenz darüber, wie, wo und was die eigenen Mitarbeiter leisten können und was wirklich wichtig ist. „Dazu haben Home Office, die virtuellen Kommunikationsformate und der Fokus auf die absolut notwendigen Dinge beigetragen. Die Folgen für den Faktor Mensch in der Organisation können enorm sein“, so Thomas Stach, Geschäftsführer der auf Transformationen, Change Management und HR spezialisierten Beratung.
Die irritierende Frage eines Vorstandes vom März letzten Jahres, ob Home Office nicht nur etwas für Minderleister sei, steht dabei stellvertretend für die Lernkurve, die mittlerweile durchlaufen wurde. Die Erkenntnisse sollten systematisch mit den Mitarbeitern ausgewertet und in die Gestaltung der Arbeitswelt einfließen. Stach sieht zwei Handlungsleitlinien. Sie heißen „Chance zur mehr Produktivität nutzen“ und „Menschen mit besonderen Kompetenzen stärken“.
Chance zu mehr Produktivität nutzen:
Die Unternehmen sind unabhängiger geworden von der persönlichen Präsenz und Interaktion – Stichwort „Mobiles Arbeiten“ und „Digitalisierung“. Vieles funktionierte, doch die Innovationsfähigkeit oder das partizipative Bearbeiten komplexer Vorhaben haben laut zahlreicher Manager gelitten. Und es zeigte sich, welche Aufgaben, Verhaltensweisen und Personen erfolgskritisch sind, welche Abläufe automatisiert werden könnten oder wo die Art der Zusammenarbeit optimiert werden sollte. Das wirft Fragen auf: Wie aktiviere ich meine Teams trotz Lockdown zur Mitgestaltung? Wer wird jetzt und nach der Lockerung wo und wie gebraucht? Was muss mehr gemacht werden, was kann entfallen? Was kann online oder digital abgewickelt werden? Wer soll wie viel ins Home Office und wer muss wozu im Unternehmen sein? Die Herausforderung dahinter ist, die Prozesse, Rollen und Kollaborationsformen neu zu organisieren. Das ist auch ein Erfolgsfaktor u.a. beim Personalumbau oder bei neuen Raumkonzepten aufgrund höherer Home Office-Quoten.
Menschen mit besonderen Kompetenzen stärken:
Es gibt eine Kompetenz, die sich in Krisen als überlebenswichtig herausstellt. Nämlich die Fähigkeit und Haltung, mit jedem Problem fertig werden zu wollen und offen für Neues zu sein. Das ist nur in Grenzen erlernbar, was diese Mitarbeiter so wertvoll macht. Aber es sind natürlich noch andere und kulturprägende Kompetenzen gefragt, die alle angehen. Etwa die Fähigkeit zur Selbststeuerung und -organisation, zum digitalen Führen oder zum prozessorientierten hybriden Arbeiten. Viele Kompetenz-Managementsysteme und Kompetenzmodelle sind darauf nicht vorbereitet und sollten angepasst werden. Sonst ist die Transformation von Prozessen und Rollen nicht zu leisten. Die Personalentwicklung und das Change Management sollten sich darauf konzentrieren, diesen Wandel und die Mitarbeiter entsprechend zu unterstützen.